Die Mobilität ist Konzept und die Form unvergesslich. Der Entwurf der OFIS Architekten aus dem Slowenischen Ljubljana demonstriert, dass systematisches Planen und Bauen nicht nur mit Quadern und Containern geht.
Fotos: Janez Martincic
Das Dasein des «Living Unit» begann als temporärer Leseort im Rahmen eines Bücherfestivals in Slowenien. Die lustigen Kuben, drei aufeinander, sassen im Sommer 2017 auf einem Hügel neben dem Schloss und blickten auf die Stadt Ljubljana. Sie sind bereits nicht mehr dort, wanderten weiter Richtung Stadtzentrum. Das gehört zur Idee: Die Räume werden auf transportierbare Betonfundamente montiert oder durch Stahlanker fixiert und sind in wenigen Stunden aufgebaut.
Dienen sollen die Kuben als Rückzugsorte in Städten, als Ferienhaus, Baumhaus, Notunterkunft oder Schutzhütte. Die 4,5 x 2,5 x 2,7 Meter grossen und 2000 Kilogramm schweren Kuben sind aus einem Holzrahmen, der mit Sperrholzplatten beplankt ist. Die Fassaden sind beliebig bespielbar: Der Prototyp zeigt eine schwarz getönte Holzlattung, möglich wären aber auch Aluminium- oder Glaspaneele.
Pläne: Ofis Architekten, Ljubljana
Das klinisch anmutende Badmodul ist eine edelstahlverkleidete Sanitärzelle mit Waschbecken, Dusche und wasserfreier Toilette mit Kompostiersystem. Die Wohn- und Schlafräume verbreiten jedoch den Charme eines heimeligen Hotelzimmers. Der geschreinerte Küchenschrank ist zugleich die Treppe nach oben – oder umgekehrt: Die tiefen Treppentritte sind ebenso Tablare. Der schräge Bodenteil bietet Stufen als Sitzgelegenheit oder abgestufte Betten und darunter Stauraum. Den eigensinnigen Charakter geben jedoch die rahmenlosen Fenster, denn anderswo hinschauen geht eigentlich nicht, weder von aussen noch von innen.
Fotos: Janez Martincic
Bilder und Schemen: Ofis Architekten, Ljubljana
Weitere Informationen
Projekt
Living Unit, Ljubljana, Slowenien, 2017
Architektur
Ofis Architekten, Ljubljana, www.ofis-a.si
Funktion
Rückzugsort mit 6 Betten für unterschiedliche Zwecke.
Pro Modul
4.5 x 2.5 x 2.7 Meter, 2000 Kilogramm
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