Im Gegensatz zu anderen Modulbauten zeigen die Neubauten am Hirtenweg ihre Konstruktionsweise gegen aussen. Die am oberen Ende gebogenen Fassadenstützen erinnern an klassische Säulen mit Kapitellen und verleihen den Gebäuden eine eigenständige Identität.
Wann im Entwicklungsprozess fiel der Entscheid, das Projekt am Hirtenweg im Modulbau zu realisieren?
Bereits zu Beginn. Denn eine Vorgabe der Bauherrschaft war die sozialverträgliche Umsetzung des Projekts. Um die Bewohnerinnen und Bewohner in den bestehenden Bauten, die direkt angrenzen, möglichst wenig zu stören, wollten wir die Bauzeit minimal halten. Dank Modulbau war dies möglich – das Aufrichten mit dem Kran dauerte nur sechs Tage.
Haben die Maximalmasse der Module Sie beim Entwerfen eingeschränkt?
Nein, einerseits haben wir Erfahrung mit vorgefertigten Holzbauten und wissen, was geht. Andererseits planten wir sehr frei und fanden in der engen Zusammenarbeit mit Erne Holzbau immer eine Lösung, um unsere räumlichen Ideen modultechnisch umsetzen zu können. So haben die Modulbauer grosse seitliche Öffnungen eigentlich nicht gerne, weil die Bauteile beim Transport dann zu wenig stabil sind. Unser Grundrisskonzept verlangte aber genau diese Offenheit. Durch den Einbau provisorischer Stützen konnten die Module für den Transport aber genügend stabilisiert werden.
Tiefe Kosten waren beim Hirtenweg ein Muss. Wohnhäuser in Modulbauweise sind aus Erfahrung im Schnitt aber fünf Prozent teurer als klassische Bauten. War das für Ihr Projekt kein Widerspruch?
Wenn man externe Faktoren, wie die minimale Belastung für die Anwohnenden einrechnet und die sehr hohe Qualität, die kaum Nachbesserungen erfordert, war der Modulbau am Schluss nicht teurer. So fielen beispielsweise Mietzinssenkungen aufgrund der Lärmbelastung weg. Ausserdem konnte der Neubau rascher bezogen werden als bei der klassischen Massivbauweise und brachte früher wieder Einnahmen.
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