In Zeiten der Pandemie hat das chilenische Büro Ignacio Rojas Hirigoyen Architects ein industrielles Bausystem entwickelt. Es basiert auf der Logik von Teilen und Komponenten, wie sie in der Automobil- und Luftfahrtindustrie üblich ist. Entstanden ist daraus der spannende Prototyp eines Wohnhauses.
Bilder: Cristóbal Valdés
Unseren Prototyp haben wir als universelles System lanciert. Seine Komponenten, Methoden und Prinzipien sind also für alle zugänglich und auch anpassbar, was eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung möglich macht.
Ignacio Rojas Hirigoyen, Architekt
Das Haus steht in der Nähe von Casablanca in Chile. Das Besondere an ihm: Es basiert auf einem System mit einer schlanken, aber robusten Metallstruktur basiert, in der ein einfaches Holzgehäuse untergebracht ist. Hinterlüftete Fassaden und ein Dach mit grosszügigen Metalltraufen bieten nicht nur eine wirtschaftliche Lösung für die Aussenverkleidung, sie fördern auch die Luftkonvektion zur passiven Belüftung. Zusammen mit einem Wärmedämmstoff auf Holzfaserbasis wird ausserdem die Masse der Wände, Böden und Decken erhöht, was zu erheblichen Energieeinsparungen führt.
Einfach, nachhaltig…
Sämtliche Teile des Hauses sind einfach austauschbar und wiederverwendbar. Das ganze Haus wurde von den Architekten darauf ausgelegt, demontiert, gelagert und an anderer Stelle für die verschiedensten Zwecke wieder zusammengebaut zu werden. Die Montage und Demontage kann innert kürzester Zeit und mit wenigen Mitarbeitenden erfolgen, die nur eine kurze Schulung benötigen. Für die ganzen Arbeitsprozesse benötigen sie dann nur gerade einen Drehmomentschlüssel sowie elektrische Schraubendreher.
…und maximal flexibel
Das System besticht durch seine grosse Flexibilität – es kann sowohl horizontal als auch vertikal erweitert werden. Somit bietet es auch Lösungen für ganz andere Typologien. Architekt Ignacio Rojas Hirigoyen sagt dazu: «Unseren Prototyp haben wir als universelles System lanciert. Seine Komponenten, Methoden und Prinzipien sind also für alle zugänglich und auch anpassbar, was eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung möglich macht.» Das Ziel? «Im besten Fall wird unser Prototyp so optimiert, dass er sich an unterschiedliche Kontexte anpasst und sich über die Zeit zu immer effizienteren, nachhaltigeren und effektiveren Formen weiterentwickelt.»
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