Modulares aus Marseille

Im quirligen Euroméditerranée-Viertel gelegen, verkörpert «La Porte Bleue» eines von Marseilles Toren. Das 2016 von PietriArchitectes geplante Projekt umfasst dabei ein 53 Meter hohes Gebäude mit zwei Einheiten – einer 4-Sterne-Residenz für Touristen und 68 Wohneinheiten für Einheimische.

Fotos: © Luc Boegly. Pläne: PietriArchitectes

«La Porte Bleue» besticht mit seiner ikonischen Fassade – einem Muster, das durch 414 Gewölbe geformt wird. Sie bestehen aus verschiedenen, 90 Zentimeter dicken, y-förmigen Modulen, die durch Schlüssel mit den gegossenen Trägern und Platten verbunden sind. Dieses Betonornament verleiht dem Turm ein spezielles baumartiges Design, das zur Signatur des Werks geworden ist.

Die Gewölbe entstanden in der Werkstatt der Firma Méditerranée Préfabrication und wurden von dort aus auf die Baustelle geliefert. Nebst einer hohen Qualität des Betons war PietriArchitectes bei den gestaltenden Modulen wichtig, dass deren Farbigkeit einheitlich ist. Die Herausforderung bestand dabei darin, ein Material zu finden, das gleichzeitig dauerhaft, widerstandsfähig und ästhetisch ist. 

Nachhaltigkeit wird grossgeschrieben

Ausser der ikonischen Fassade weist das Gebäude keine weiteren modularen Elemente auf. Dennoch hat sich «La Porte Bleue» ganz der nachhaltigen Entwicklung verschrieben. So mussten auch die Gewölbe strengen Anforderungen genügen – sie wurden aus einem speziell umweltfreundlichen Beton gefertigt, der in der Nähe von Marseille hergestellt wird. Mit ihrer 90 Zentimeter tiefen Kappe schützen sie die Bewohnerinnen und Bewohner auch vor Wind und Sonne. Schliesslich ist «La Porte Bleue», wie übrigens auch ihre Nachbarin, die «Tour La Marseillaise» von Jean Nouvel, an die «Thassalia»-Anlage angeschlossen. Diese ermöglicht es, das Gebäude mit geothermischer Meeresenergie zu beheizen und zu klimatisieren – ein hochmodernes Verfahren im Bereich der sauberen Energie.