War die Amphore wirklich das wichtigste Transportmedium des antiken Welthandels und damit ein Vorläufer des Containers? Dieser und anderen Fragen geht der Autor in seiner umfassenden Kulturanalyse des Containers nach. Er erzählt die Erfolgsstory der Box, die unsere Gesellschaft so radikal veränderte, nicht linear. Vielmehr verwebt er sie in acht Container-Geschichten, die auf Erfindung, Logistik, Architektur, Informationstechnologie und Organisation von Material, Menschen und Wissen fokussieren.
Die Amphore, liest man im Kapitel «Behältergeschichten», blieb bestimmten Gütern und Transportarten vorbehalten. Flüssigkeiten beförderten die Römer auf dem Landweg meist in Schläuchen oder später im stapelbaren und wiederverwendbaren Fass. Allerdings wurden Fässer regional in sehr unterschiedlichen Grössen hergestellt. Somit fehlte ihm sowie all seinen Vorgängern das Kernelement des heutigen Transportcontainers: die Standardisierung. Noch wichtiger war aber der Gedanke der Intermodalität: den Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft miteinander zu verbinden. Diesen Gedanken setzte Malcom McLean, der legendäre Begründer des Container-Prinzips, 1956 als erster um. Er war aber weder der erste noch der einzige schlaue Kopf, der über standardisierte Transportsysteme nachdachte. Und ohne das Zutun einiger anderer wichtiger Persönlichkeiten, vermutet der Autor, wäre McLeans Tellerwäscher-Story ganz anders verlaufen.
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