Unterhaltsamer und anschaulicher kommt Architekturgeschichte selten daher. Der Bogen, den der Programmierer und Lego-Fan Tom Alphin spannt, reicht vom Neoklassizimus über Art Deco, Modernismus und Brutalismus bis zur Postmoderne. Man erfährt das Wichtigste über die Architekten und die Bauten der jeweiligen Epoche, liest, welche Materialien hauptsächlich verwendet wurden, und sieht – das ist der Clou –, welche Legosteine sich zum Nachbauen eignen. Für den typischen neoklassizistischen Kuppelbau sind dies beispielsweise runde Legosteine oder -stäbe, Bögen, Schrägsteine und Halbkugeln. Da in der neoklassizistischen Architektur hauptsächlich behauener Stein und Ziegelsteine, die anschliessend verputzt wurden, zum Einsatz kamen, eignen sich Legos in den Farben Weiss, Hell- und Dunkelgrau oder Beige.

Dank einer akribischen Anleitung in gewohnter Lego-Manier können Architekturinteressierte und Möchtegern-Bauherren zwölf verschiedene Bauten der Architekturgeschichte realisieren. Und Architekten, die stets eine heimliche Bewunderung für klassizistische oder postmoderne Bauten hegten, aber sich nie trauen würden, so zu bauen, kommen mit diesem Buch endlich auf die Rechnung.

Literaturhinweis

«Der Lego-Architekt » von Tom Alphin, dpunkt Verlag, 2017, gebundene Ausgabe: 33 Franken, e-Book: 20 Franken

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