Eine aussergewöhnliche Konstruktion: Mitten in der kalifornischen Wüste plant ein Londoner Architekt ein Ferienhaus aus Schiffscontainern. Der Clou dabei: Aus jedem Zimmer sollen die Bewohner die Sterne sehen können.

Joshua Tree Residence.

Bild: Whitaker Studio.

Unweit des weltberühmten Joshua Tree Nationalparks, wenige Autostunden von Los Angeles entfernt, will der Londoner Architekt James Whitaker noch in diesem Jahr die «Joshua Tree Residence» bauen – und zwar aus zwölf weiss lackierten Schiffscontainern. Das spezielle Gebäude soll dabei rund 200 Quadratmeter Fläche aufweisen und rund um einen zentralen Raum ein Wohnzimmer, eine Küche, ein Esszimmer sowie drei Schlafzimmer bieten.

Perfekt rezyklierte Idee

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Bauvorhaben hatte Whitakers Auftraggeber, ein Filmproduzent und seine Freundin, als sie in der Wüste unterwegs waren und ihnen ein Begleiter ein Foto von Whitakers «Hechingen Studios» zeigte. Dieses Konzept hatte der Architekt 2010 für eine deutsche Werbeagentur entwickelt, die damals auf der Suche nach einem stylischen, gleichzeitig aber auch preisgünstigen Firmensitz war. Doch die Agentur wurde nie gebaut, weil den Gründern das Geld ausging.

Für die Stromversorgung ist eine Solaranlage geplant, die gleichzeitig die Überdachung für den Parkplatz bilden soll. Weiter soll es eine Terrasse geben, die sich perfekt in die umliegenden Steinsformationen und die gegebene Topographie einfügt.

Für die «Joshua Tree Residence» sieht es nun aber deutlich besser aus: Der Filmproduzent ist vom Container-Haus begeistert – so sehr, dass er es sich als Ferienresidenz auf seinem Grundstück ganz in der Nähe des Nationalparks bauen lassen will. Und tatsächlich soll der Bau noch in diesem Jahr auf einem rund 30 Hektar grossen Grundstück beginnen. Für die Stromversorgung ist eine Solaranlage geplant, die gleichzeitig die Überdachung für den Parkplatz bilden soll. Weiter soll es eine Terrasse geben, die sich perfekt in die umliegenden Steinsformationen und die gegebene Topographie einfügt. Dass die Terrasse wind- und sichtgeschützt ist, hat noch einen weiteren Grund: Whitakers Freund wünschte sich einen Whirlpool mit Privatsphäre, geschützt vor der manchmal harschen Witterung der Wüste.

Inspiriert von kristallinen Strukturen

Whitakers Design ist inspiriert von kristallinen Strukturen. Anhand eines imaginären Gitters ordnete der Londoner die Container – sie sind wind- und wasserdicht, äusserst robust, naturgemäss leicht zu transportieren, und es gibt sie schon für ein paar Tausend Franken – um den in der Mitte liegenden Wohnraum an, anstatt sie einfach nur übereinander zu stapeln. Dass die einzelnen Module zusammenhalten, ist Aufgabe der Metallarbeiter, die schon für den Künstler Doug Aitken im Coachella Valley die Installation «Mirage» zusammengebaut haben – im Prinzip ein innen und aussen verspiegeltes Farmhaus.

Minimalistischer Ausbau

Sobald die Stahlbehälter einmal stehen und verschweisst sind, will sich Whitaker um die Isolation und den Innenausbau kümmern. Viel ist dann allerdings nicht mehr zu tun, denn ein Grossteil von Whitakers Arbeit wurde dafür verwendet, die verschiedenen Gebäudeteile so anzuordnen, dass der Raum in der Mitte des Hauses eine gute Aussicht in jede Richtung bietet. „Damit die Bewohner am Wochenende die Türen zu den Schlafzimmern öffnen, sich in die Mitte des Hauses stellen und von dort aus den Sternenhimmel geniessen können“, so Whitaker.

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Der Lageplan ist inspiriert von kristallinen Strukturen.

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Aus jedem Zimmer die Sternen sichtbar.

Bilder: Whitaker Studio

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Der zentrale Raum.

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Das Esszimmer.

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