Mit der Erfindung von Legosteinen (dän. leg godt – spiel gut) wird die Welt der Systemspielzeuge um eine wichtige Komponente erweitert, dem Kupplungsprinzip. Lego wird, abgesehen von einem ähnlichen Formenvokabular wie den Anker-Steinbaukästen, um ein ausgeklügeltes Verbindungssystem ergänzt. Dadurch lässt sich teilweise gegen die Schwerkraft bauen. Neben dem Vermitteln des Konstruktionsprinzips, stärkt das Spiel auch die Identitätsbildung.
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Wo kann man schon erleben, dass Cowboys den Bus nehmen oder Aliens im Frisörsalon unter der Trockenhaube sitzen? Mit Systemspielzeug lassen sich Spielwelten beliebig vergrössern und miteinander vermischen. Die Strategie der Kontextverschiebung lässt sich ebenfalls hervorragend in den Unterricht übertragen.
Die Modularität in Spielen schlägt sich schon nach einer kurzen Analyse einer Vielzahl von Baukästen aus unterschiedlichen Zeiten nieder. Den Schwerpunkt auf die Materialität, die Farbigkeit, Funktionalität und die Verpackung gesetzt, präsentiert sich als Vorzeigebeispiel der Anker-Steinbaukasten. Was macht die Modularität zu dem was sie ist? Was gilt es zu beachten? Ein Ganzes wird in Teile, Module, Komponenten, Bauelemente oder Bausteine aufgeteilt. Bei geeigneter Form und Funktion können sie zusammengefügt werden oder über entsprechende Schnittstellen interagieren. Anders als bei einem Puzzle, wo ein ganz bestimmter Platz für ein Einzelteilchen vorgesehen ist, können die einzelnen Elemente anhand der Schnittstellen wild miteinander kombiniert und durch weitere Teile ergänzt und erweitert werden. Kompatibilität ist das Zauberwort des Modularen Systems, welches sich auf die Art der Verbindungen und Verbindungsweisen bezieht.
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Quelle: Aus «Modulare Systeme», Tamara Hauser, Praktikumsdokumentation, Hochschule der Künste Bern, 2015
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