Das VinziDorf Wien ist eine Dauerherberge für männliche alkoholkranke Obdachlose. In 16 kleinen Wohnmodulen finden Männer, die zum Teil jahrelang auf der Strasse gelebt haben, einen Rückzugsort für sich. Obwohl die Zimmer nur neun Quadratmeter gross sind, ist alles Wichtige vorhanden, auch ein eigenes Badezimmer.
Die in Holzriegelbauweise erstellten Module sind zu zweien oder zu vieren unter einem gemeinsamen Holzdach zusammengefasst und in lockerer Streuung zwischen die Bäume eines Obstgartens gesetzt. Das bestehende Wirtschaftsgebäude wandelten die Architekten in ein Gemeinschaftshaus um. Nicht nur da, sondern auch bei den Wohnmodulen haben Architekten und Bauherrschaft die Weiterverwendung von bestehender Substanz im Sinne der Kreislaufwirtschaft gross geschrieben:
So wurden für die Module das Stahlbetonfundament und eine gemauerte Wand neu erstellt. Die Holzständerwände fertigten Fachschülerinnen und -schüler in ihren Schulwerkstätten und montierten sie auf dem Bauplatz. Alle anderen Elemente – Fenster, Böden und Fassadenplatten – sind Materialspenden. Doch trotz der zusammengewürfelten Materialien und verschiedensten Farben ist gaupenraub +/- ein stimmiges Ensemble gelungen. Das Wiener Büro engagiert sich seit mehr als 15 Jahren in Projekten für benachteiligte Menschen.
Fotos: Kurt Kuball
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